2013 - Erstes Geschwistertreffen

Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e.V.

Das erste Geschwistertreffen fand 2013 am Chiemsee statt. Nach dem großen Erfolg und der überaus positiven Resonanz seitens der betroffenen Familien gibt es seitdem regelmäßig Geschwisterfreizeiten, zum Teil in Kooperation mit unseren Verbundpartnern (anderen Elternvereinen).

Unser letztes Geschwistertreffen liegt erst ein paar Wochen zurück und da uns dieses Thema sehr am Herzen liegt, hat uns auch Corona nicht davon abgeschreckt, eine Geschwisterfreizeit im kleinen Kreis in unserem Haus EKKStein zu organisieren. Fünf Geschwisterkinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren waren dabei. Aufgabe des Tages war es, Gefühlswelten zu erkunden. Es machte den Kids großen Spaß, sich auf spielerische und fantasievolle Art mit dem Thema auseinanderzusetzen. Es ging darum, sich selbst besser kennenzulernen sowie die eigenen Bedürfnisse und ganz unterschiedlichen Gefühle wahrzunehmen und zuzulassen. Bei hochsommerlichen Temperaturen kam aber auch das Vergnügen nicht zu kurz: Nach einer ausgiebigen Wasserbomben-Schlacht wurde fleißig Pizza gebacken. Die Kinder durften alkoholfreie Cocktails kreieren und eine Zaubermassage genießen. Die Geschwisterkinder genossen den tollen Tag und besonders das Gefühl auch einmal im Mittelpunkt zu stehen.

Geschwistern von kranken Kindern kommt bei schwerst- und langzeitkranken Kindern automatisch eine ganz besondere Rolle zu. Die Sorge um das erkrankte Kind fesselt nicht nur die Emotionen der Eltern für eine nicht unerhebliche Zeit und lenkt sie konzentriert auf das eine Kind, sondern sie bringt auch den Rhythmus der gesamten Familie durcheinander. Häufig bleibt ein Elternteil in der Klinik und ist für den Rest der Familie nicht greifbar. Aber auch zu Hause benötigt das kranke Kind Pflege und Zuwendung und wird schon dadurch bevorzugt behandelt. Erst mit der Zeit stellt sich eine gewisse „Normalität“ ein, in der auch die Geschwister wieder Beachtung finden. Geschwisterkinder haben bis dahin schon einige Krisen bewältigen müssen. Sie haben gelernt zurückzustecken, mussten oft allein sein und vielfach plötzlich Verantwortung übernehmen. Sie wurden von Eifersucht und Neid geplagt, sicherlich auch von Angst und Schuld und haben oftmals den Wunsch entwickelt, ihre Eltern schonen zu wollen.  Um eine intensive Betreuung aller erkrankten Kinder und deren Eltern gewährleisten zu können, wurde 2013 Laura Hörnig, ausgebildete Sozialpädagogin, als Verstärkung eingestellt.