Klassenaufklärung
Während der Intensivtherapie ist an Schule für unsere Kinder und Jugendlichen meist nicht zu denken. Dabei gehen nicht nur Wissen, sondern auch viele wichtige Sozialkontakte verloren. Um dem entgegenzuwirken, haben wir im Juli 2022 unser Schulprojekt gestartet. Durch die regelmäßige Durchführung von Klassenaufklärungen haben wir aber auch gelernt, wie wichtig es für alle Schüler ist, über dieses Thema zu reden und die Möglichkeit zu haben ihre Fragen los zu werden.

Wir bieten Aufklärungs- und Informationsarbeit an Schulen und Kindertagesstätten an, wenn ein Schüler an Krebs erkrankt ist oder ehemalige Krebspatienten wieder in den Schulalltag integriert werden sollen. Die Aufklärungsarbeit bieten wir ebenso den Geschwistern von an Krebs erkrankten Kindern an.

Aufklären der Klasse am Anfang und im Laufe der Therapiezeit
Plötzlich ist ein Kind nicht mehr in der Schule und keiner weiß so wirklich, was jetzt genau los ist und alle haben viele Fragen. Vielleicht hat man schon mal etwas darüber gehört. Krebs? Stirbt man daran? Ist das ansteckend? Unsere Heilpädagogin Mireille Le Lièvre geht in die Klassen, um den Schülern zu erklären, was Krebs ist und ermutigt sie, Fragen zu stellen und Kontakt zu dem erkrankten Kind zu halten.
Wieder zurück in der Schule
Ein ganz spannender Moment ist es, wenn ein Kind nach einer Therapiezeit zurück in die Kita oder in die Schule gehen kann. Wir begleiten die Kinder und die Schule gerne bei diesem Schritt. Wir gehen (gemeinsam) in die Klasse, um dort Aufklärungsarbeit über die Erkrankung, Therapie, Nebenwirkungen, sichtbaren und weniger sichtbaren Folgen/Erscheinungen zu leisten.

Wie läuft eine Klassenaufklärung ab?
Vor den Schulbesuchen spricht Frau Le Lièvre gemeinsam mit den Eltern, dem Kind und dem Lehrer über die wichtigsten Punkte, die bei dem Besuch der Schulklasse berücksichtigt werden sollen. In Absprache führt unsere Mitarbeiterin diese Informationsstunde, die sich über ein bis zwei Schulstunden erstreckt, gern zusammen mit einem Elternteil und dem betroffenen Kind durch. Zum Einstieg der Informationsstunde wird den Kindern auf altersgerechte Art und Weise erklärt was Krebs überhaupt ist, wie Leukämie und Tumore entstehen und was alles zum klinischen Alltag gehört. Nach der ersten Aufwärmphase bringen sich die Mitschüler mit Fragen ein, die sensibel, einfühlsam aber auch ehrlich beantwortet werden.
Bei dem Schulbesuch zur Rückkehr des Schülers in die Klasse, nutzt das ehemals erkrankte Kind die Möglichkeit, seine Erfahrungen aus der Therapiezeit mitzuteilen und den Mitschülern zu berichten, wie es die Therapiezeit empfunden hat. Den Mitschülern wird dann die Möglichkeit geboten, Fragen in einem geschützten Raum über die Therapiezeit zu stellen.

Beratung und Aufklärung für Lehrer
Wenn in Ihrer Schule ein Kind an Krebs erkrankt ist und Sie gerne eine Beratung bezüglich des Themas haben möchten, oder wenn Sie Interesse an einer Klassenaufklärung haben, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit unserer Mitarbeiterin Mireille Le Lièvre unter lelievre[at]ekk-jena.de auf.