Geht Ihnen das auch so? Zunächst fiebert man dem neuen Jahr entgegen, voller Erwartungen und Vorhaben und ehe man sich versieht, ist dann der Januar schon wieder rum. So ging es uns auch in diesem Jahr. Pläne wurden geschmiedet, die Buchhaltung für das vergangene Jahr abgeschlossen und Projektanträge gestellt. Und so ist der Januar immer reichlich gefüllt sowohl mit der psychosozialen Begleitung unserer stationären und ambulanten Familien, aber auch mit Schreibtisch- und „Denkarbeiten“ immer mit dem Ziel, dass auch dieses Jahr gelingen möge.
Stationäre Begleitung
Nach ein paar Tagen der Erholung zwischen den Jahren sind unsere Sozialpädagoginnen für den stationären Bereich wieder oft auf den beiden Kinderkrebsstationen anzutreffen. Zusätzlich zum wöchentlichen Stationsrundgang mit den Überraschungstüten sind sie derzeit auch oft an anderen Tagen auf Station unterwegs, um auch die Kinder zu begleiten, die therapiebedingt an nur ein bis zwei Tagen auf der E130 sind und so immer den Stationsrundgang verpassen würden. Aber auch um sich einem besonderen Anliegen eines Elternteils zu widmen oder dem Wunsch eines Patienten nach einer extra Spielstunde nachzukommen, verabredet man sich für ein Treffen auf Station. Besonders gefreut hat meine Kolleginnen, dass im Januar einige Kinder die stationäre Therapie beenden konnten und sie aus diesem Anlass zur Abschlusszeremonie „Glocke läuten“ mit eingeladen waren. Eine große Ehre, die wir sehr zu schätzen wissen. Und was das Planen betrifft, so bereiten wir gerade mit einer ganz besonderen Aktion den internationalen Kinderkrebstag am 15.Februar vor. Zum Anlass passend werden unsere Patienten mit einer gebührenden Zeremonie zu Superhelden „geadelt“ und die Eltern als auch das komplette Pfleger und Ärzteteam als Heldenhelfer ausgezeichnet. Gern werde ich in meinem nächsten Monatsrückblick ausführlich darüber berichten….
Ambulante Begleitung
Bereits zum Ende der stationären Therapie besuchen unsere Sozialpädagoginnen für den ambulanten Bereich die Kinder und Jugendlichen auf Station, um sie und ihre Familie willkommen zu heißen, sich als neue Ansprechpartner vorzustellen und ihnen unsere neu erarbeitete Informationsmappe zu übergeben. Darin sind z.B. Infos zu sozialrechtlichen Fragen, zu unseren Betreuungsangeboten oder auch zu krankheitsspezifischen Nachsorgethemen zusammengefasst. Mit dem Übertritt in den ambulanten Therapieabschnitt sehen sich die Familien mit neuen Herausforderungen konfrontiert, die man so nicht erwartet hätte und die es nun zu meistern gilt. Rückkehr in einen veränderten Familienalltag, Angst, Verantwortung, Reintegration in Schule, Kindergarten oder auch in das Berufsleben, Gleichbehandlung der Geschwister – um nur einige Schlagwörter zu nennen. Die neue Infomappe greift auch diese Themen auf, die bei Bedarf auch beim Ambulanzbesuch in unserem Beratungsraum mit unseren Sozialpädagoginnen umfassend besprochen werden können.
Auf Hochtouren laufen derzeit auch die Vorbereitungen für viele Veranstaltungen, die verteilt über das Jahr von uns organisiert werden. So stehen die Termine und die Veranstaltungsorte für die beiden Treffen für verwaiste Familien im April und November, für das Familientreffen im Juli, für das Jugendtreffen im September und zum stationären Bereich gehörend für die Geschwisterfreizeit im Juli. Zudem wird derzeit am jeweiligen Programm und dessen Alternativen gearbeitet, in der Hoffnung, dass sich die allgemeine Situation insoweit verbessert, dass alles wie geplant stattfinden kann und – falls nicht – wir aber trotzdem mit einem Plan B arbeiten können.
Öffentlichkeitsarbeit / Spendenaktionen
Am 20.01. fand unsere erste diesjährige Vorstandssitzung statt. Auf dieser wurde unter anderem unser Projektantrag für eine Förderung als ambulante Krebsbratungsstelle verabschiedet als auch der Termin für unseren Tag der offenen Tür festgelegt. Gern können Sie sich diesen Termin 11.Juni 2022 schon jetzt in Ihrem Kalender eintragen, denn wir freuen uns bereits heute, nach zwei Jahren Abstinenz nun endlich unsere Partner und Freunde des Vereins sowie alle Interessierten hier am oder im Haus EKKStein persönlich begrüßen zu können. Offizielle Einladungen werden rechtzeitig versandt.
Im Rahmen der Ausbildung von Kindertrauerbegleitern des Jenaer Hospizvereins haben wir in einem Workshop unsere Vereinsarbeit vorgestellt und ganz speziell von unseren Erfahrungen / unseren Projekten zur Begleitung von Geschwisterkindern von an Krebs erkrankten Kindern berichtet. Denn nur in Gemeinschaft mit vielen Kooperationspartnern – wie z.B. dem Palliativteam am UKJ und den ambulanten Hospizdiensten – kann es gemeinsam gelingen, betroffene Familien in ihrer Vielfalt und Einzigartigkeit umfassend und bedarfsgerecht zu begleiten.
Natürlich ist uns bewusst, dass die Spendeneingänge im Januar wieder stark rückläufig sein werden, umso mehr haben wir uns gefreut, dass es doch viele Unterstützer gibt, die uns mit ihren großzügigen Spenden gleich zu Beginn des Jahres ihre Anteilnahme am Vereinsgeschehen zeigen – darunter auch einige Spender, die uns zum ersten Mal unterstützt haben, die vielleicht sogar anonym bleiben möchten. Vielen Dank an all unsere Freunde da draußen für die großartige Hilfe jetzt im neuen Jahr.
Und was mich besonders gefreut hat, auch im Januar gab es noch zahlreiche Gelegenheiten, um Spenden persönlich in Empfang nehmen zu können und dabei unsere Unterstützer wieder zu treffen oder neue Partner kennen zu lernen. Denn genau das – eine Partnerschaft – ist es, was wir für eine nachhaltige auf Spenden basierende Arbeit unserer Vereinsarbeit anstreben und sicherlich auch für unsere Unterstützer ein wesentlicher Grund für eine langfristige Bindung sein kann.
Sehr schön war z.B. unser Spendengespräch bei der Firma Streicher, bei dem neben dem Geschäftsführer Herr Kober und seiner Assistentin auch eine Pressevertreterin zugegen war, um im Nachgang über die großzügige und langjährige Zusammenarbeit zu Gunsten unserer Familien zu berichten. Stolze 7000 € durften wir entgegennehmen – dafür wurde Herr Kober von uns als Heldenhelfer ausgezeichnet. Auch die vom Hornbach Baumarkt initiierte Weihnachtsaktion war von Erfolg gekrönt. Die in der Spendendose gesammelten 620 € wurden vom Jenaer Markt auf 750 € aufgestockt und mir bei einem kleinen Fotoshooting persönlich übergeben. Eine derzeit betroffene Mutter ist bei ihrem Arbeitgeber mit der Bitte um eine Spendensammlung auf offene Ohren gestoßen und konnte nach nur einem Monat Spendensammlung im Edeka Markt in Weida mir stolz 100 € übergeben. Ein super Ergebnis und was genauso wichtig ist, die Dosen dürfen weiterhin stehen bleiben und zum Spenden animieren. Selbst von Branchen, die unter Corona besonders zu leiden hatten, habe ich gleich zu Beginn des Jahres eine Spende von 800,- € persönlich in Empfang nehmen können. Die Firma LEC – ebenfalls ein langjähriger Partner – hatte im vergangen Jahr Nischen für eine erfolgreiche Tätigkeit entdeckt und uns am positiven Jahresergebnis teilhaben lassen. Schon ein wenig als Auszeichnung wahrgenommen haben wir die Spende von 1750 € der Carl Zeiss SMT GmbH. Die Mitarbeiter konnten in einem Voting entscheiden, welche lokale Initiative das „Jubiläumsgeschenk“ anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Zeiss Gruppe erhalten darf. Wir danken allen Beteiligten, dass wir die Begünstigten sein durften.
Ach ja, was ich keinesfalls vergessen darf: Seit dem 21.01.2022 sind wir nun auch auf Instagram zu finden. Unter ekk_jena werden wir ähnlich wie auf Facebook von unserer aktuellen Arbeit berichten und Sie so am Vereinsgeschehen teilhaben lassen. Wir sind gespannt, wie sich unsere neue Präsenz entwickeln wird und freuen uns auf Sie als Follower und Abonnenten, aber auch auf Ihre Rückmeldungen.
Nun hoffen wir darauf, dass sich der Februar mit etwas mehr Sonne und Licht präsentiert und freuen uns auf die in der kommenden Zeit zu meisternden Herausforderungen und schönen Momente, die es zu zaubern gilt. Ich wünsche Ihnen und uns dafür gutes Gelingen und viel Erfolg.
Herzliche Grüße aus dem Haus EKKStein
Ihre Katrin Mohrholz




